Handlungskette

 ... wenn du von einem Verdacht oder einem konkreten Fall von Kindesmissbrauch erfährst.

  1. Versuche ruhig zu bleiben. Hektik hilft nicht weiter. Informiere dich über mögliche Wege, wie es weitergeht – was du tun kannst und was du evtl. tun musst.
     
  2. Handle nicht voreilig. Wenn es einen Vorfall gibt, ist das Mädchen/der Junge schon traumatisiert und braucht jetzt keine unüberlegten Handlungen.
  1. Achte auf dich und deine Grenzen: Mache dir deine eigenen Gefühlen und Ängsten bewusst. Deine Möglichkeiten und vor allem auch deine Verantwortung haben Grenzen! Solche Fälle und Situationen kann und soll niemand alleine lösen!
     
  2. Überlege, wie es zu der Vermutung kommt. Beobachte genau und führe ein Vermutungs-Tagebuch, in dem du möglichst objektiv aufschreibst, was du wann und wo beobachtet oder gehört hast. Versuche die Falldokumentation umfassend und ohne eigene Interpretationen zu verfassen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass niemand außer dir Einblick in deine Notizen hat!!!
  1. Sei offen der/dem Betroffenen gegenüber. D.h., sei für dein Gegenüber da, nimm sie/ihn unbedingt ernst und rede ihre Erlebnisse nicht herunter.
  1. Ein Gespräch mit einer vertrauenswürdigen und verschwiegenen Person kann dir helfen, deine Gedanken zu sortieren und ein klares Bild zu kriegen. Beachte auch hier, dass alles vertraulich bleibt!
  1. Informiere zuerst das Notfallteam und gegebenenfalls die Leitung. Hier kannst du Unterstützung erhalten und das weitere Vorgehen gemeinsam absprechen. Wenn die direkte Leitung nicht reagiert, wende dich an die nächst„höhere“ Stelle oder an eine externe Beratung. Die Liste mit den Kontaktpersonen aus dem „Notfall-Team“ findest du rechts.
  1. Handle auf keinen Fall eigenmächtig! Sprich zuerst mit jemandem vom „Notfall-Team“ (dazu gehört neben dem Dekan und dem Jugendbüro eine Ansprechperson von „Wildwasser“).
    Das heißt: Verständige auf keinen Fall ohne Rücksprache und Einverständnis der/des Betroffenen die Familie oder die beschuldigte Person oder die Polizei!
  1. Sei vorsichtig mit Anschuldigungen und vermeide Gerüchte, denn auch sie können einen Menschen zerstören. Behandle die Situation vertraulich. Konfrontiere auf keinen Fall die beschuldigte Person mit dem Verdacht. Darauf könnte er/sie verstärkt Druck auf die Betroffene ausüben. Gib alle Informationen nur an Mitglieder des Notfall-Teams weiter. Wichtig: „Wildwasser“ leitet keine rechtlichen Schritte ein. Die Mitglieder des Notfall-Teams müssen dies jedoch tun, sobald die beschuldigte Person bei der Kirche arbeitet.
  • Mache keine Versprechungen, die du nicht halten kannst. Stelle sicher, dass die/der Betroffene weiterhin Teil der Gruppe bleibt.
  • Wenn es möglich und gewünscht ist, trenne den/die Betroffene von der beschuldigten Person .

Notfallteam Kindeswohlgefährdung

Volkhard Guth (Pfarrer & Dekan)
Tel.: 0173 6538056

Meike Naumann (Pfarrerin)
Tel.: 0171 9952492

Peter Bergmann (Dekanatsjugendreferent)
Tel.: 0160 91605638

Dr. Petra Knötzele (Ansprechstelle EKHN)
Tel.: 06151 405 422

Wildwasser (Beratungsstelle)
Tel.: 06032 9495760