Im Jahre 2007 wurden diese Maßnahmen deshalb wieder rückgängig gemacht, sodass die Orgel heute weitestgehend wieder in ihrem originalen Zustand ist. In diesem Zusammenhang wurden die im Jahre 1923 eingesetzten Zinkpfeifen wieder durch hochwertige Zinnpfeifen ersetzt. „Die Zusammensetzung der Stimmen entspricht heute wieder dem Ursprungszustand“, erklärt Scheffler. Außerdem wurde die Orgel ausgereinigt und gründlich technisch überarbeitet. Einzig der Winddruck wurde niedriger belassen als 1854. „Das scheint sich nach einigen klanglichen Experimenten aber nicht deutlich auf den Klang auszuwirken“, sagt Scheffler. „Die Wiederherstellung der originalen Zusammensetzung der Mixtur steht allerdings noch aus.“ Mixturen sind mehrchörig ausgelegte Orgelregister, die aus mehreren Pfeifenchören aufgebaut sind. Bei ihnen klingen zu jeder Taste zwei oder mehr Pfeifen gleichzeitig.
Die Arbeiten wurden von der Orgelbaufirma Förster und Nicolaus in Lich ausgeführt, dem Nachfolger des ursprünglichen Erbauers, der seit 1925 die Orgel jährlich wartet.
„Die besondere Schönheit frühbarocker Instrumente, also auch der Orgel in Kaichen, ist, dass sie die Klarheit und Gesanglichkeit barocker Instrumente mit der Emotionalität und Poesie romantischer Instrumente verbinden“, sagt Scheffler, der sehr gerne auf dem Instrument spielt. „Das macht sie universell einsetzbar und verleiht ihnen einen großen klanglichen Charme.“