Mai

Hortien
Die Orgel im Monat Mai steht in der Evangelischen Kirche im Butzbacher Stadtteil Fauerbach vor der Höhe und hat im vergangenen Jahr Jubiläum gehabt. Auch an der Kirchenorgel in Fauerbach ist die Pandemie nicht spurlos vorübergegangen. Das liegt nicht nur daran, dass sie wenig zu hören war in den vergangenen Monaten. Sie ist im Jahr 1870 von der Orgelbauwerkstatt Ratzmann in Gelnhausen hergestellt worden und hätte also im vergangenen Jahr ihren 150sten Geburtstag gehabt. „Das hätten wir gerne gefeiert“, sagt Pfarrer Udo Neuse.
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„Ein Orgelsachverständiger hat die Orgel als gutgebautes und wohlklingendes Instrument beschrieben“, sagt Neuse weiter. “Technisch interessant“, schreibt der Fachmann 1987, „sind die stehenden Tonventile der Manuallade und die auf den Gehäuseseiten aufgestapelten Holzpfeifen.“ Das sei wohl aus Platzgründen so gemacht worden. Die Mechanik sei ein wenig schwerfällig, das könne man beim Alter der Orgel aber verstehen. Um das Jahr 1955 herum muss den Dokumenten nach eine elektrischen Gebläseanlage eingebaut worden sein. Der Orgelsachverständige hebt in seinem Bericht außerdem hervor, dass die Kondukte, das sind Rohre zur Windverführung, zu den Prospektpfeifen aus Metall sind. Die Register sind Principal 8´, Quintatoen 16´, Violadi gambe 8´, Salcional 8´, Gedact 8´, Floete dolce 4´, Octave 4´und Mixtur 2´vierfach.
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Für Pfarrer Neuse sind diese technischen Details allerdings nicht das Entscheidende an der Orgel, die auf der Empore im hinteren Teil der Kirche steht und durch eine schlichte braune Optik mit goldenen Details besticht. „Irgendwie ist unsere Orgel ein wichtiger Teil unserer Gemeinde. Sie ist nicht lebendig. Aber von sachkundigen Händen und Füßen gespielt, kann sie lebendig werden“, sagt Neuse. „Wie viele Menschen sind durch ihren Klang schon bei Trauerfeiern getröstet worden! Wie viele Brautpaare unter ihren Klängen in die Kirche eingezogen. Und so viele Loblieder haben die Herzen der Menschen weit und froh gemacht.“

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