Bei einem Rundgang durch die geschichtsträchtigen Räumlichkeiten informierte sie sich über die vielfältige Arbeit, die gemeinsam vom Evangelischen Dekanat Wetterau und den Johannitern verantwortet wird.
Im Gespräch vermittelten Johannes Perlitt für die Johanniter, Dekan Volkhard Guth (Dekanat), Johannes Misterek, Pfarrer am Geistlichen Zentrum und Pfr. i.R. Matthias Gärtner als Mitglied des Arbeitskreises die besondere Zusammenarbeit der beiden Partner. JUH-Landesvorstand Peter Kaimer erläuterte die Vorteile der engen Kooperation mit der Johanniter-Unfall-Hilfe, die in Nieder-Weisel ihre Landegeschäftsstelle (Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar) hat.
Beim Rundgang stand die einzigartige Komturkirche im Mittelpunkt – ein spiritueller Kraftort mit Wurzeln im 13. Jahrhundert. Die Doppelkapelle mit Kirchraum und historischem Krankensaal im Obergeschoss vermittelt eindrucksvoll die Verbindung von gelebtem Glauben und tätiger Nächstenliebe.
Das moderne Tagungszentrum mit Hotel und Seminarräumen bietet die Möglichkeit, vielfältige Veranstaltungen in Nieder-Weisel anzubieten: von Einkehrtagen und –wochenenden über Körperwahrnehmungsübungen wie Meditation und Kontemplation, Exerzitien, Pilgertouren und Veranstaltungen aus den Bereichen Kultur und Theologie bis hin zu Angeboten zum Gestalten des eigenen Glaubens. Eine Einladung zu Auszeiten vom Alltag und zur spirituellen Einkehr, zum Innehalten und zur persönlichen Glaubensvertiefung.
Er verstehe das Geistliche Zentrum Nieder-Weisel als einen evangelischen Gnadenort ökumenischer Weite, an dem jede und jeder, so wie er oder sie ist, herzlich willkommen ist, formulierte es Pfarrer Misterek und berichtete von den Rückmeldungen der Teilnehmenden, die im Geistlichen Zentrum in herausfordernden Zeiten wie den aktuellen einen persönlichen Rückzugsort finden und gestärkt in den Alltag zurückgehen. Die Angebote sind offen für alle Interessierten, manche Angebote sprechen allerdings spezielle Zielgruppen an: wie ein Seminar für Ehepaare, Exerzitien für Pfarrpersonen und kirchliche Mitarbeitende oder Angebote für Menschen auf dem Weg in den Ruhestand.
Die Johanniter sind schon lange mit Nieder-Weisel verbunden, die hessische Genossenschaft des Johanniterordens hat dort ihren Sitz. Die Niederlassung, die sogenannte „Komturei“, wurde um 1200 gegründet. Seit 2008 ist die Eigentümerin der Anlage die Stiftung „Johanniter Komturei Nieder-Weisel“. Sie ist Kooperationspartner des Dekanats. Aus der ehemaligen Johannitergemeinde der EKHN am Ort ging 2020 das Geistliche Zentrum Nieder-Weisel hervor, das sich seitdem Jahr für Jahr weiterentwickelt hat und heute ein Ort des gelebten Glaubens, der lebendigen Spiritualität, des theologischen Diskurses und der ökumenischen Verbundenheit ist.
Erst kürzlich predigte bei einer Veranstaltung der hessischen Johanniter die stellvertretende Kirchenpräsidentin, Pfarrerin Ulrike Scherf, in der Komturkirche. Am gleichen Tag trug Prof. Dr. Ulrich H. Körtner, Ordinarius für Systematische Theologie an der Universität Wien, zum Thema „Vergängliche Schöpfung – Schöpfungsglaube und Gottvertrauen in der Klimakrise“ vor.